geschrieben von dobermann145 am 29.Mai 2017 um 09:27:38 Uhr:
Antwort auf: Öltemperatur- Öldruck im Keller Ursache?, geschrieben von cabzo1303 am 28.Mai 2017 um 10:45:58 Uhr:
Hallo Michael, hatte leider auch solche Probleme, bei denen leider alle "irgendwie Bescheid" wussten, und nach bestem (Un)Wissen herumgedoktert hatten, bis ich mir die Sache selbst auf den Tisch (aka Werkbank) gezogen habe. Da du nichts bestimmtes geschrieben hast, gehe ich jetzt mal einfach davon aus, dass du einen Standard 1600er drin hast, Zündung, Kerzen, Vergaser soweit korrekt eingestellt sind. Eher brauchst du nicht auf Fehlersuche gehen, da gebe ich den Vorrednern recht. noch Vorab: nach langer Autobahnfahrt soll es lt VW soweit ok sein, dass der Druck unter 0,3 Bar (Warnleuchte geht an) fällt, solange er bei erhöhen der Drehzahl wieder steigt. Meine Erfahrungen zu hohen Öltemperaturen: - kontrolliere die Lüftungswege, gern versteckt sich Dämmpappe usw in den wichtigen Öffnungen (Lüfterrad, Ölkühler). dazu musst du zumindest mal den Gebläsekasten abnehmen. Das ist überschaubar im Aufwand. - Öl: gern wird das 15W40 reingekippt, da es am einfachsten und billigsten zu haben ist. Problem dabei: bei höheren Temperaturen sinkt dort die Viskosität, das Öl drückt dann aus allen Ritzen und Dichtungen. Empfehlung einer Oldie-Werkstatt war hier 20W50. das wird in den oberen Bereichen nicht zu flüssig ... bisher konnte ich mich damit aber leider noch nicht auseinander setzen. ggf hast du aber ein anderes lt VW-Vorgabe. -> externe Ölpumpe (ich gehe mal davon aus, dass es eine Pumpe mit externem Filter ist): wenn du eine der Pumpen mit "großem Zahnrad" (32 mm oder so) drin hast, LASS ES SEIN! Die hatte ich auch, die nützen ohne weiteres drumrum nichts: Sie bauen mehr Druck auf als normale Pumpen, hat aber das Problem, dass die Öldruckregelkolben dort nicht mehr richtig arbeiten, denn die sind auf Druckregelung ausgelegt, nicht auf Temperatur: das Öl kann bei einer Temperatur X den Druck Y mit der Standard-Ölpumpe (26 mm) bei Drehzahl Z aufbauen. Mit zunehmender Temperatur X sinkt die Viskosität des Öls und der bei gleichbleibender Drehzahl Z wird der Druck Y immer weiter sinken. Hier greift der Öldruckregelkolben durch seine Feder ein und schließt dann einige Kanäle, sodass das Öl nur noch durch den Kühler fließen und abkühlen kann. Mit der großen Ölpumpe verschiebst du nun dieses Konstrukt dahingehend, dass der Federdruck des Regelkolbens nun erst viel zu spät schließen kann (der Druck Y wird ja auch bei dünnem, heißem Öl durch die großen Zahnräder sehr weit oben gehalten). Demzufolge kann das Öl nicht komplett durch den Ölkühler-Kreislauf geleitet werden und heizt sich immer weiter auf ... ich hab da bei mir schon Temps um 170 °C abgelesen und bin dann seeeeehr langsam im 4. Gang heimgeschlichen :/ (sorry hier für die Ausschweifung, schien mir zur Erklärung des Hintergrunds wichtig) -> Thermostat: wenn du das originale Thermostat drin hast, liegt das im Luftstrom, der von den Zylindern abgeführt wird und dehnt sich durch die Ablufhitze aus. wenn du nur im Sommer fährst, kannst du das m.E. auch samt Lüftungsklappen weglassen. das dient eigentlich nur dazu, dass der Motor bei kalter Witterung schneller auf Betriebstemperatur kommt. Solange du nicht "zack-an-vollgas-heiss-abstellen" sondern nach "anlassen-warmfahren-spass-haben-kaltfahren" fährst, sollte da nix passieren.
-> Ölfilm: resultiert nach den hier geschriebenen Fakten aus der Ölpumpe und dem falschem Öl. es wir in deinem Fall durch die Dichtung der Kurbelwelle hinter der Riemenscheibe drücken, da du dort den (meiner Meinung nach) geringsten Widerstand hast und sich dann fröhlich im gesamten Motorraum verteilen. Nun ja, zumindest rostet nichts mehr so schnell. Sauber machen musst du das aber trotzdem, da es sich auch an wichtigen Stellen (Vorwärmung, Auspuff, Zündung) absetzt und dort zu Problemen führen kann. -> Externe Ölkühlung: hab ich soweit auch, scheint zu helfen und alles etwas im Zaum zu halten. ich habe eine 26-mm Ölpumpe (Standard) mit externem Ölfilter, dort habe ich dann einen "Ölkühler-Filteradapter" angeschlossen, der hängt mit einem Std-Typ-1 Ölkühler zusammen. Dazu musst du nix aufbohren, nur ordentlich verbauen. Wenn du natürlich dann die große Keule rausholen möchtest, kannst du auch ein Full-Flow System verbauen, dazu musst du aber dann auf jeden Fall das Gehäuse bearbeiten (lassen). Dazu habe ich mir noch einen kleinen Ölsumpf auf den Öldeckel geschraubt, damit bei Kurvenfahrten der Rüssel der Ölpumpe nicht ins Leere greift (läuft bei CSP zB unter "Ölsumpfverlängerung") -> kann ich nur empfehlen! Seit dem hab ich zumindest in den Kurven keine Angst mehr vor der Öldrucklampe ;) Mehr fällt mir dazu nicht mehr ein, ich hoffe aber, es waren der ein oder andere Anstoß zur Lösung deines Probs dabei, wäre schön, wenn du uns davon mal berichtest. MfG de dobi : Hallo zusammen,
: der Motor meines 1303 Käfer Cabrio ist nach einer 1h Autobahnfahrt kaum noch zu gebrauchen. : Habe mir VDO- Zusatzinstrumente eingebaut und nach einem Besuch in Karlsruhe abends den Käfer sagen wir mal "sportlich" zwischen 120 und 140 kmh über die Autobahn bewegt. Ca. 30min in diesem Geschwindigkeitsbereich. Folge: Der Öldruck sank im Leerlauf bei der nächsten Ampel auf <1 bar ab. Beim Erhöhen der Drehzahl wieder normal auf 2-3 bar. Beim Abstellen an der Tankstelle trat Öldampf aus der Haube und im Motorinnenraum kam mir die Ölsuppe entgegen...Lief sogar von der aufgestellten Haube direkt auf die Stoßstange. : Für mich gibt es da aktuell 2 Möglichkeiten: : - 1. Möglichkeit: Kühler/Gebläse defekt : - 2. Möglichkeit: Externe Ölpumpe defekt/ Thermostat : Hab den Käfer in die Garage gestellt und abkühlen lassen. : Gestern hab ich den Motor das erste Mal nach der Autobahnfahrt wieder gestartet. Keine Probleme. : Öldruck sofort da bei 2-3 bar. Allerdings ging die Temperatur nach 15min Fahrt wieder hoch und der Ölnebel wurde wieder in den Motorraum gedrückt. : Spiele schon länger mit dem Gedanken mir einen externen Ölkühler zu verbauen. : Dazu komme ich sowieso nicht drum herum den Motorblock zu bearbeiten, also aufzubohren- richtig? : Wäre Euch sehr dankbar für Lösungsvorschläge. Hätte den Käfer zumindest noch gerne diesen Sommer so gefahren ohne den kompletten Motor auseinandernehmen zu müssen. : Möchte allerdings nicht länger in diesem Zustand probieren, da ich so einen Kolbenfresser oder im schlimmsten Fall ein Abbrennen riskiere... : Vorab schon mal Danke für die Rückmeldungen. : Euch noch ein schönes WE- hoffentlich mit Käfer ;-) : Gruß Michael
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